ÜBERSICHT
* Die Geschichte der BMW Motorräder
* Alle BMW Motorräder seit 1923
Die
Anfänge
Die Keimzelle von BMW waren die Rapp-Werke am Rande des Münchner Oberwiesenfelds.
Diese lieferten Motoren an die österreichischen Marineflieger. Ab 20.
Juli 1917 firmierte man als "Bayerische Motorenwerke GmbH".
Das neue Firmenzeichen stellte in den weiß-blauen, bayerischen Landesfarben
einen rotierenden Propeller dar. BMW sollte unter dem Konstrukteur Max
Friz bald die besten Flugmotoren der Welt bauen, doch der verlorene Krieg
und der Versailler Vertrag zerstörten alle Hoffnung des in den Kriegsjahren
zur Aktiengesellschaft gewachsenen Betriebs die Motoren der zivilen Luftfahrt
anbieten zu können. So lebte BMW in den ersten Jahren der Weimarer Republik
von Druckluft-Bremsen, baute aber auch Motoren, wie den Motorrad-Boxer
M 2 B 15, der unter anderem in der Nürnberger Victoria KR 1 Qualitäten
bewies. |
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Durch die Übernahme der erfolglosen Bayerischen Flugzeugwerke
ganz in der Nähe gelangte man zu eigenen Motorrädern. Die eine hieß "Flink",
ein kleiner, getriebeloser Zweitakter. Nr. 2 war die "Helios",
eine 500er Tourenmaschine mit dem längs eingebauten BMW M 2 B 15 Triebwerk
und Pendelgabel. Beide verkauften sich mehr schlecht als recht, und wurden
von Friz modifiziert. Der Geniestreich jedoch gelang Friz im Dezember
1922: Er schuf unter Beibehaltung des M 2 B 15-Boxers ein völlig neues
Konzept, das bis heute mehr als alle anderen Bauarten für die Motorräder
von BMW steht. Die R 32 trug den Motor quer zur Fahrtrichtung. An diesen
Motor war das Dreiganggetriebe direkt angeblockt und zum Hinterrad lief
weder eine Kette noch ein Riemen, sondern eine Welle. Der Wellenantrieb
wurde von BMW bis 1993 ausschließlich verwendet und wurde so eine Art
"zweites Markenzeichen".
BMW R42 - das Tourenmodell 1926
Dieses logische Konzept verblüffte die Fachwelt nicht
nur als Tourenmotorrad, sondern zeigte auch im Sport die Zähne. Der junge
Ingenieur Rudolf Schleicher verpaßte der bis dato seitengesteuerten und
mit Sackzylindern aus Eisenguß ausgerüsteten R 32 ohv- Leichtmetallköpfe
und trimmte die nun R 37 getaufte Maschine auf knapp 20 PS. Damit gewannen
Schleicher und Fritz Roth zum Erschrecken der sieggewohnten Briten die
Sechstagefahrt 1926 in England.
Zuvor hatte man bei BMW die erste Einzylindermaschine
präsentiert, die R 39. Die sportliche 250er war teurer als Konkurrenzmodelle,
verkaufte sich zunächst gut. Motorprobleme waren bereits 1926 der Grund
für die Einstellung ihrer Produktion.
Bis zum Erscheinen der nächsten Einzylindermaschine
vergingen fünf Jahre, in denen BMW von einem um das Überleben kämpfenden
Unternehmen zu einer weltbekannten Marke wurde. Sowohl sv- als auch ohv-Maschine
wurden weiterentwickelt und jeweils noch durch eine 750er Version ergänzt.
Der Flugmotorenbau konnte wieder aufgenommen werden, und der schon geplante
Einstieg in das Automobilgeschäft gelang 1928 durch die Übernahme der
Eisenacher Firma DIXI.
Neben großen Boxern erschien 1931 die einzylindrige
R 2 mit 200 cm, die schon bald durch das ähnlich konzipierte Modell R
4 ergänzt wurde. Die Einzylinder sollten von nun stets durch hohe Stückzahlen
Geld bringen. Massive Modellpflege und eine entscheidende technische Innovation
erfuhren die 750er von BMW 1935 durch die Einführung der Teleskopgabel
am Vorderrad, die den Motorradbau weltweit beeinflussen sollte. 1936 Jahr
stahl BMW der Konkurrenz mit der 24 PS starken ohv-500er R 5 die Schau.
Die schwarze Maschine mit Rohrrahmen und Telegabel wirkte zierlich und
glattflächig. Straßenlage, Fahrkomfort und Leistung waren in der Gesamtheit
allen anderen Halblitermaschinen überlegen.
Neben unzähligen Weltrekorden, deutschen Meistertiteln
und Erfolgen im Geländesport wurde der Sieg von Georg Meier mit der kompressoraufgeladenen
500er BMW 1939 bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man unvergeßlich.
BMW R25/3 - der "Einzylinder" 1953
1949 war es soweit: Nach Währungsreform und Gründung
der BRD erschienen die 250er R 24 und die 500er Boxermaschine R 51/2 als
erste Weiterentwicklung von Vorkriegsmodellen. In 50er Jahren wurden die
250er BMW zu den meistverkauften Maschinen ihrer Klasse und fast jedes
Jahr modernisiert. Die Boxer mit 500 und 600er erhielten zunächst neue
Motoren, um ab 1956 als Vollschwingenmaschinen den Stand der Technik im
Fahrwerksbau zu demonstrieren.
Die Motorradkrise der späten 50er Jahre und der schlechte
Verkauf des Automobilprogramms stürzten BMW in die tiefste Krise seit
1919. Die Einzylindermotorräder und Isetta-Kleinwagen halfen BMW überleben.
In den 60ern ging es BMW durch den Autobau wieder langsam besser. Doch
ohne Behördenaufträge hätte BMW den Motorradbau einstellen müssen. Der
Verkauf sackte von 30.000 Maschinen 1954 auf 5400 1957. In den 60er Jahren
erholte sich der Absatz wieder ein wenig, erreichte aber weltweit niemals
10.000 Maschinen im Jahr.
BMW R90/S - das erste "Superbike" 1973
Nicht zuletzt durch den US-Export, begann sich in
den 60er Jahren das Motorradgeschäft wieder zu erholen. Dort begann ein
Trend, der Ende des Jahrzehnts auf Europa überschwappen sollte: Motorradfahren
als Freizeitbeschäftigung. Die im Frühjahr 1969 präsentierte Modellgeneration
stand für die neuen Vorstellungen vom Motorradfahren, ohne traditionelle
BMW-Merkmale wie den Wellenantrieb, hohe Zuverlässigkeit und einfache
Wartung zu verlassen. Die /5 Baureihe mit 500, 600 und 750 cm3 besaßen
als Vorderradführung wieder eine Teleskopgabel, hinten nach wie vor eine
Schwinge. Damit wurde im BMW-Motorradbau die Neuzeit eingeläutete, die
heute mit über 50.000 Maschinen im Jahr und einem Umsatz von 1. Mill.
DM die Bayern zu einem der größten europäischen Motorradbauer macht.
Typentabelle Motorrad
- 1923-1926
- BMW R32 / 1925-1926 - BMW R37 / 1925-1926 – BMW
R39 / 1926-1928 - BMW R42 / 1927-1928 - BMW R47 /
1928-1929 - BMW R52 / 1928-1930 - BMW R57 / 1928-1929 - BMW
R62 / 1928-1929 - BMW R63 / 1929-1934 - BMW R11 / 1929-1934
- BMW R16 / 1931-1936 - BMW R2 / 1932-1937 - BMW R4 /
1936-1937 - BMW R3 / 1935-1942 - BMW R12 / 1935-1937 - BMW
R5 / 1937-1938 - BMW R6 / 1937-1940 - BMW R35 /
1937-1938 - BMW R20 / 1938-1940 - BMW R23 / 1938-1940 - BMW
R51 / 1938-1941 - BMW R66 / 1938-1941 - BMW R61 /
1939-1941 - BMW R71 / 1941-1944 - BMW R75 /
1948-1950 - BMW R24 / 1951-1953 - BMW R25/0 / 1951-1953 -
BMW R25/2 / 1953-1956 - BMW R25/3 / 1950-1951 - BMW R51/2 /
1951-1954 - BMW R51/3 / 1951-1952 - BMW R67 / 1952-1954 -
BMW R67/2 / 1955-1956 - BMW R67/3 / 1952-1954 - BMW R68 /
1955-1960 - BMW R50/1 / 1960-1969 - BMW R50/2 / 1955-1960 - BMW
R69 / 1956-1960 - BMW R60/1 / 1960-1969 - BMW R60/2 /
1956-1960 - BMW R26 / 1960-1967 - BMW R27 / 1960-1962 - BMW
R50/S / 1960-1969 - BMW R69/S / 1969-1973 - BMW R50/5 /
1969-1973 - BMW R60/5 / 1969-1973 - BMW R75/5 / 1973-1976 -
BMW R60/6 / 1973-1976 - BMW R75/6 / 1973-1976 - BMW R90/6 /
1973-1976 - BMW R90/S /
Die Tabelle wäre hier fortzusetzen... jedoch sollte ein "Oldtimer"
mind. 25Jahre alt sein !
Copyright
© 1999 E.Breindl-Grope - Oltimerteile – Braunschweig Stand: 01. August
1999
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